Das Landesprogramm „100 Wilde Bäche für Hessen“ wird für weitere vier Jahre verlängert. „Wir wollen unsere Kommunen im Programm bestmöglich bei der Gewässerrenaturierung unterstützen, und zwar genau dort, wo die größten Herausforderungen liegen: Bei der Bereitstellung von Flächen, der Schaffung von Akzeptanz durch Öffentlichkeitsarbeit oder der Bewältigung komplexer Planungs- und Genehmigungsverfahren“, erklärte dazu Staatssekretär Michael Ruhl.
Im Programm „100 Wilde Bäche für Hessen“ wird den 155 Teilnehmerkommunen seit dem Jahr 2020 die Hessische Landgesellschaft (HLG) als Dienstleister zur Seite gestellt, um sie bei der Renaturierung von 100 Bächen von der Quelle bis zur Mündung umfassend zu unterstützen. Ziel ist es, naturnahe Bachläufe wiederherzustellen und damit zugleich zum natürlichen Hochwasser- und Klimaschutz beizutragen. Die 100 Bäche sollen als Vorbild bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustands für die vielen anderen Gewässer in Hessen dienen.
Renaturierung ein Beitrag zum Hochwasserschutz
„Mit der Renaturierung unserer Gewässer tragen wir auch zum Hochwasserschutz bei. Der Abfluss kann damit verlangsamt und der Wasserrückhalt in der Fläche verbessert werden. Die letzten Hochwasser haben uns wieder gezeigt, wie wichtig das ist“, verdeutlichte Staatsekretär Ruhl zur Bedeutung der Gewässerrenaturierung für den Hochwasserschutz.
„Unsere bisherigen Erfolge motivieren uns, diesen Weg mit großem Engagement weiterzugehen und daher freut es mich besonders, dass das Programm für weitere vier Jahre bis mindestens 2027 verlängert werden konnte!“, teilte Staatsekretär Ruhl mit.
Erst kürzlich wurde das Programm „100 Wilde Bäche für Hessen“ im UN-Dekade Wettbewerb zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet. Diese Ehrung unterstreicht den Erfolg und die Bedeutung des Programms auch über die Grenzen Hessens hinaus.
Bei der Veranstaltung in Gießen konnten sich die Kommunen und Verbände über die bisherigen Erfolge und zukünftigen Ziele des Programms informieren und mit anderen Teilnehmerkommunen zu ihren Erfahrungen austauschen. In einer Podiumsdiskussion mit Experten zu den Themen Flächenbereitstellung, Anforderungen im Planungs- und Genehmigungsprozess und Bibermanagement wurde über die Herausforderungen bei Renaturierungsmaßnahmen diskutiert und wertvolle Anregungen für die Fortführung des Programms gesammelt.
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