Apfelbachdüne
Restitution einer nacheiszeitlichen Sanddüne in Kooperation mit der Stadt Weiterstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg
Dünen und Flugsandgebiete sind einzigartige Lebensräume für hoch spezialisierte und damit oft seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Am Ende der letzten Eiszeit wurden im noch spärlich bewachsenen Binnenland Mitteleuropas entlang der großen Flussläufe Binnendünen vom Wind aufgeweht.
Für die Wiederherstellung der Binnendüne am Apfelbach wurden insgesamt etwa 40.000 m³ basische Tiefensande, die im Rahmen von Großbaustellen an die Oberfläche befördert wurden, angeliefert. Die an das Vorprojekt der Stadt angrenzenden Flächen wurden übersandet und ein „Dünenrücken“ mit unterschiedlichen Schütthöhen bis 3,50 m über Geländeoberkante modelliert. Die so entstandene Sandfläche besitzt nahezu den Umfang der historischen Dünenfläche von rund 12 ha und gehört damit zu den größten zusammenhängenden Sanddünen Hessens.
Das Ziel, magere und trockene Sandrasengesellschaften zu etablieren, wurde durch die aufwendige Einsaat mit autochthonem Saatgut sowie der Beimpfung mit sogenanntem Rechgut sehr schnell erreicht.
Die an die historische Nutzung von Sandrasen angelehnte Beweidung mit Schafen und Eseln hält die Flächen frei von Gehölzen und übermäßigem Aufwuchs. Durch Tritt und Wälzkuhlen bleiben Teile der Düne als Rohboden erhalten, was besonders sandliebenden Arthropoden, wie der Blauflügeligen Ödlandschrecke, aber auch der Besiedlung durch andere wärme- und trockenheitsliebende Arten, wie der Kreuzkröte, entgegenkommt.