Wanderweide in Pfaffenhausen
Etablierung einer traditionellen Bewirtschaftung mit Schafen und Ziegen in Form einer Wanderweide sowie die Neustrukturierung des Gebietes durch traditionelle Landschaftselemente
Das Projektgebiet wird gezielt durch eine zweimalige Beweidung mit Schafen und Ziegen in Form einer Wanderweidehaltung dauerhaft gepflegt. Mit dieser traditionellen Nutzungsform sollen die Lebensgemeinschaften des Offenlandes trockener Standorte erhalten und gefördert werden. Eine kurze, intensive Beweidung führt zu einer Herausbildung einer lückigen Vegetationsdecke und der Schaffung vegetationsloser Bodenstellen durch Tritt.
Zu Beginn der Maßnahmen waren ca. 6 ha ehemaliger Grünlandflächen durch Besenginster und Adlerfarn bewachsen, was zu einer starken Degeneration der wertvollen Magerrasenbestände geführt hat. Der sich stark ausbreitende Ginster wurde mechanisch, durch Herausziehen mit einem Bagger, bekämpft. Anschließend wurden die freigestellten Flächen mit Regiosaatgut neu eingesät.
Zur Erhaltung und Entwicklung von Offenlandflächen werden die Adlerfarnflächen mehrmals jährlich gewalzt, das soll den Adlerfarn "In Schach halten".
Zur Gestaltung von Saumbiotopen wurde Lesestein- und Totholzhaufen als Versteck- und Sonnenplätze für Reptilien angelegt, auch der seltene Steinschmätzer und andere Arten profitieren davon. An Stellen, wo sich Reste alter Lesesteinmauern im Boden befinden, werden diese nur oberflächlich wieder freigelegt und neues Material aufgetragen, sodass das vorhandene Lückensystem erhalten bleibt. Außerdem wurde standortgerechte Hecken und heimischer Wacholder angepflanzt.
Auch Insekten wie das Grünwidderchen oder der Argus Bläuling profitieren von der „neuen“ Nutzungsform.